Psylocybin - haltige Pilze sind eine sehr zuverlässige Quelle für ein gutes, reines und verlässliches Psychedelikum. Es ist leicht zu beschaffen, da diese Pilzarten auf der ganzen Welt wachsen und heutzutage auch leicht Zuhause zu kultivieren sind. Ich habe es mir leicht gemacht und ein Growkit von Innervisions bei Avalonmagicplants bestellt. Schon nach einer Woche konnte ich die ersten Psilocybe cubensis ernten und einen kleinen Testlauf machen.
Ich hatte schon seit über 10 Jahren nicht mehr ernsthaft mit den Wichteln gearbeitet, aber nie vergessen was ich davon gelernt habe. Hauptsächlich ging es darum, mich zu erinnern an uraltes Zauberwissen, das durch eine einfache und klare Methodik bis heute nichts an seiner Kraft verloren hat. Die bis dahin als statisch erfahrene persönliche Energie wird formbar unpersönlich und willentlich veränderbar. Man arbeitet mit den grundlegenden Elementen in einer Art magischen Kreis. Doch hat dies nichts mit irgendwelcher "Harry Potter" Zauberei zu tun, wenngleich sich das Fantasy Genre gerne einiger dieser Symbole zueigen macht und dramaturgisch inszeniert - um zu unterhalten.
Doch ist die konkrete Erfahrung des Zauberns mit pflanzlichen Verbündeten zum Teil recht gut in den Werken von Carlos Castaneda verarbeitet. Auch die gesamte Lehre des Sehens anderer Wirklichkeiten und wie Zauberer dort arbeiten, kommt in diesen Fantasiegeschichten Castanedas recht anschaulich zum Ausdruck. Nichtsdestotrotz, es bleibt ein großer Anteil Dichtung und insofern ist Castaneda ein schlechter Ratgeber.
Der beste Ratgeber ist der Pilz selbst.
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Der perfekte Ort, das perfekte Wetter. |
Am nächsten Tag traf ich nach dem Kaffee gleich den Bauern, auf dessen Wiese ich grade campierte. Meine Idee war es nämlich, an diesen Ort ein Treffen mit mehreren erfahrene Psychonauten zu veranstalten. Also sagte ich dem Bauern das ich jetzt hier grad campe, ob das OK sei. "Kein Problem" meinte er und erklärte mir erstmal die Welt, vom Fluss, der unten mittels einer Brücke überquerbar ist, von noch mehr schönen Plätzen in der Gegend. "Mensch ob ich das mal mit meinen Freunden hier campen kann, wir sind alles alte Pfadfinder" - "Klar", meinte der Bauer "was für Pfadfinder denn?" - und meine Antwort enthielt einen schweren Fehler - denn ich tat so als seinen wir alte Kameraden von einer bekannten regionalen Pfadfinder Organisation - für die ich tatsächlich eine Zeit Jugendarbeit gemacht hatte. Ich wollte dem ganzen einen "legalen, unverfänglichen" Touch geben, aber - das war eine Lüge, eine dumme Unachtsamkeit, die aber erst viel später ihren Tribut forderte.
Ansonsten lief alles wie geschmiert, ich hatte einen wunderbaren Platz gefunden, das Wetter war herrlich, die Menschen aus der Region freundlich und alles war perfekt. Wie es sich gehörte, hatte ich den Tag nur sehr wenig Nahrung zu mir genommen, den der Pilz wirkt dann am besten. Ich bereitete einen kleinen Feuerplatz und abends als die Sonne unterging, bereitete ich mir ein Mahl aus Salat, Fladenbrot, würzigem Käse und 6 kleine, halbgetrocknete Psilocybe cubensis aus meiner ersten eigenen Ernte. Hinterher gab es noch einen Kaffee, da saß ich nun in dem sich immer stärker verfärbenden, endlosen Himmel und hörte von weiten - das Brummen des Schleppers des Bauers, der noch bis spät in die Nacht Dünger auf das Grünland brachte. Die Pilze fingen sehr schnell an zu wirken und als es schon dunkel war, beschloss der Bauer, endlich Feierabend zu machen - und mir noch einen kleinen Besuch abzustatten. Ich riss mich zusammen und führte noch ein wenig Konversation, was mir auch gut gelang. Ich dachte noch "Der beste Guru ist der, dessen Wirken im verborgenen bleibt", da sagte der Bauer: "Gute Nacht" und überließ mich meinem Schicksal. Ich schloss den Schutzkreis aus Licht um mich.
Das Panorama bot ein heiliges, von einer höheren Wesenheit mit Sinn für absolute Schönheit kreiertes Schauspiel. Meine Ahnung hatte mich nicht betrogen, der Himmel öffnete sich, Mond und Stern leuchteten. Zuhause in der anderen Wirklichkeit! Ich merkte, das meine sportlichen Schuhe aus Plastik den Fluss der Energie störten und zog sie aus. So ging ich dann den Waldweg zu dem Platz, wo ich die Anrufung des Energiewesens beginnen wollte. Meine Sinne waren erweitert, und gleichzeitig machten mir die Stöcke und Steinchen unter den Füßen nichts aus.
Dann war es Nacht. Ich stand auf einer Wiese und nahm Energie - Körperhaltungen an. Ich rief die 4 Wächter/Erzengel, doch "Oh je" - Michael, Gabriel, Uriel, wie hieß noch mal der vierte? Als mir endlich Raphael einfiel, kam postwendend die Antwort: Eintritt verweigert. Grund: Makellosigkeit verletzt, dem Bauer gegenüber, der auch zum Deva des Landstrichs gehört, gelogen mit der Pfadfindersache. Ja, die Regimenter des Himmels sind streng. Keine Chance für hier und heute und höhere Spähren.
Ich ging zurück zu meinem Lager und nutzte die Gunst der Stunde, um mit mir, meinem Ego, meinen Gewohnheiten ins Gericht zu gehen. Die höhere Ebene des Energiewesens bleibt ja erhalten, auch wenn mir der geistige Aufstieg verwehrt blieb, so bleib diese hyperintelligente Sichtweise mit mir kommunikativ und inspirativ verbunden. Ich erkannte, das Demut nun der einzige Weg ist und lernte mich zu beugen. Niederzuknien. Um Verzeihung zu bitten. Ich trank christliches Wasser des Mitgefühls und taufte mich, doch das konnte den Makel nicht wegwischen. Meine Gedanken und die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde synchronisierten sich und der Himmel leuchtete, Blitze ohne Donner - es regnete. Ich dankte dem großen Geist für sein Mitgefühl, wurde pitschnass, aber das machte mir nichts aus. Traditionell, wie sie begonnen hatte beendete ich die Zeremonie mit Dankgebeten. Ich durfte zwar nicht in den Himmel, doch der Pilz ist ein freundlicher, verständiger Lehrer, der mich nicht in die Hölle warf, sondern mir alternative Verhaltensweisen zeigte.
Als ich in mein kleines Zelt kroch, war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen, ein paar "optics" noch aber ich schlief schnell tief und fest ein. Am nächsten Morgen hörte ich schon den Bauern, stand auf und erklärte ihm mit aller Deutlichkeit, das wir nicht als Verband hier ein kleines Camp machen, sondern rein privat. Er möge mir verzeihen das ich das falsch 'rübergebracht habe. Da der Bauer aber ein verständiger und freundlicher Mensch ist, verabschiedeten wir uns: "Bis in einem Monat dann". Die herrliche Sonne des Tages trocknete meine Klamotten und ganz entspannt bereitete ich meinen Aufbruch.
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